Gedenken: Wolfgang Kohlhaase

Gerade im Nachgang zum Tag der Deutschen Einheit ist es mir wichtig, an den mit 91 Jahren verstorbenen Berliner Drehbuchautor Wolfgang Kohlhaase zu erinnern. Er war Mitglied der SED, und er hat seinen Weg in der DDR begonnen. Aber Kohlhaase war ein begnadeter Handwerker der Filmkunst, der dem Volk aufs Maul geschaut hat und Menschen mit filmischen Mitteln treffend gezeichnet hat. Seine Drehbücher haben dem Publikum auch noch nach der Wende Freude gemacht. Das Buch der wunderbaren Berlin-Filmkomödie ‚Sommer vorm Balkon‘ war auch von ihm. Wichtige Regisseure haben mit ihm gearbeitet, natürlich der mehr als systemtreue Konrad Wolf, auch Frank Beyer und Bernhard Wicki. Nach der Wende haben ein Volker Schlöndorff oder ein Andreas Dresen Kohlhaases Begabung und sein Können genutzt. Der geborene Berliner Wolfgang Kohlhaase hat es in die Filmgeschichte geschafft. Es ist gut, dass er unter dem Regierenden Bürgermeister Michael Müller noch 2021 den Berliner Landesorden bekommen hat. Es war eine Auszeichnung in einer Serie unzähliger auch internationaler Preise und Ehrungen. Wolfgang Kohlhaase war ein bedeutender Künstler und ein Berliner, den wir im Gedächtnis behalten werden. Die Potenz der Filmstadt Berlin speist sich aus vielen Quellen, auch aus der Filmtradition der DDR.