Zentral- und Landesbibliothek

In der heutigen Ausschusssitzung Stadtentwicklung, Bau, Wohnen habe ich gefragt, welche Position der Berliner Senat zur Standortfrage der Zentral- und Landesbibliothek (ZLB) vertritt.

Am vergangenen Freitag wurde bekannt, dass die sinnvolle Nachnutzung des Flughafengebäudes in Tempelhof für die ZLB in Betracht gezogen wird. Der Tagesspiegel berichtete: Berliner Großprojekt: Plötzlich ist der Flughafen Tempelhof wieder Thema für die Landesbibliothek (tagesspiegel.de)

Die Antwort von Bausenator Andreas Geisel (SPD) war, dass er (mal wieder) nicht dafür zuständig sei. Zugleich betonte er, dass der bisherige Standort in der Blücherstraße erhebliche Zusatzkosten verursachen würde und grobe Planungsmängel zu verzeichnen sind (Grundwasser, Gebäudegröße, Sichtbarkeit). Zudem verwies er auf die Verantwortlichkeit im Ressort Kultur.

Nur wenig später antwortete Kultursenator Klaus Lederer (Linke) im Kulturausschuss auf die etwa gleiche Frage, dass er nicht verstehe, warum der Standort für die ZLB erneut diskutiert würde und verwies wiederum auf die Stadtentwicklungsexperten.

Seit acht Jahren wird getagt, geplant und immer wieder verschoben: Vor dem Hintergrund, dass für den Neubau derzeit 500 Millionen Euro eingeplant sind, bedeutet jedes weitere Jahr Verzögerung einen Kostenzuwachs von etwa 10 Prozent – also stolze 50 Millionen Euro Mehrkosten jährlich! Planungsbeginn wurde zuletzt von 2026 auf 2027 verlegt. Ich denke, das Licht am Ende dieses Tunnels ist mit Herrn Geisel und Herrn Lederer leider nicht in Sicht. So kommen wir jedenfalls für unsere Stadt Berlin nicht voran!